Gestärkte Marktdominanz bei vollelektrischen Maschinen

Schwaig – März 2023. 762 Mio. Euro hat die Sumitomo (SHI) Demag Gruppe im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Damit lag der Umsatz trotz eines äußerst schwierigen Marktumfelds nur sechs Prozent unter dem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2021, als in zahlreichen unternehmensrelevanten Kennzahlen Bestwerte erzielt wurden. Als Grund für die Seitwärtsentwicklung nannte Geschäftsführer Gerd Liebig vor allem eine zeitweise dramatische Entwicklung bei Materialverfügbarkeit und -kosten, mit negativen Auswirkungen auf den Umsatz und die Profitabilität des Unternehmens.

„Die monatlich gestiegenen Kosten konnten wir kaum an unsere Kunden weitergeben. Deshalb hoffen wir auf stabile Lieferketten in 2023, die das Kostenniveau nicht weiter so stark klettern lassen, so dass mit höherer Produktionseffizienz der Kostensteigerung entgegengewirkt werden kann“, so Liebig. Sehr erfolgreich in der Kostenreduktion sei dabei der Standort Wiehe, dessen Produktionsfluss seit sechs Jahren nur noch auf die Fertigung von vollelektrischen Maschinen ausgerichtet ist und dabei an Effizienz zugelegt hat.


Während die weltweit relevanten Märkte in 2022 um 30 Prozent einbrachen, wobei insbesondere Automotive und Consumer auf sehr geringem Niveau waren und auch die Verpackungsindustrie aufgrund starker Kostenbelastungen durch Material, Energie und Rohstoffe unter den Erwartungen blieb, sei der Marktanteil von Sumitomo (SHI) Deutschland in Verpackung, Medizin und Automotive weiter gestiegen, bilanzierte der Geschäftsführer. „Bei vollelektrischen Maschinen haben wir einen weiteren Höhepunkt erreicht. Jede vierte in Europa produzierte vollelektrische Maschine ist nun eine IntElect“, zeigte er sich erfreut.


Mit zwei High-Performance-Maschinenbaureihen, von denen die erste bereits 2022 in den Markt eingeführt wurde und die zweite in 2023 folgt, will Sumitomo (SHI) Demag diese Erfolgsgeschichte weiter fortschreiben, kündigte Liebig an. „IntElect S und PAC-E werden das Segment hochpräziser, extrem schnelllaufender Teile von Verschlusskappen bis Dünnwandartikel abdecken. „Mit unserem Gesamtportfolio vollelektrischer Maschinen decken wir nun alle Marktanforderungen von höchster Energieeffizienz und Präzision bis hin zu schnellsten Zyklen ab. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen bei den Stromkosten werden künftig sowohl die Verpackungsbranche als auch das Segment Consumer vollelektrische Lösungen sehr stark nachfragen.“


Für 2023, spätestens aber 2024 erwartet der Geschäftsführer, dass jede zweite in Europa gebaute Maschine vollelektrisch sein wird. „Durch die gestiegenen Energiepreise ist der ROI für fast alle Anwendungen drastisch gesunken und die Investition in vollelektrische Maschinen ist nun nicht nur bezahlbar, sondern auch absolut zukunftssicher“, zeigte sich Liebig überzeugt und verwies auf einen weiteren Meilenstein: „Durch die Markteinführung des Roboters SAM-C und in 2023 dann auch mit dem SAM-S ist es uns gelungen, unsere Systemkompetenz weiter zu stärken.“


Als weiteren Erfolg bezeichnete Liebig die sehr deutlich gestiegenen Marktanteile in Süd- und Südosteuropa. „In Tschechien, Ungarn und Italien konnten wir signifikant zulegen.“ Gründe hierfür seien umfangreiche Investitionen in neue Tochtergesellschaften in den vergangenen Jahren, der massive Ausbau lokaler Kompetenz in Anwendungstechnik und Service sowie ein klares Bekenntnis zu vollelektrischen Maschinen. Erfreulich sei zudem, so der Geschäftsführer, „dass unser Digitalisierungskonzept im Service vollständig und in der Fertigung weitgehend umgesetzt ist. Zudem steht der Fahrplan in der Digitalisierung unserer Produkte“, konstatierte er.


Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Liebig eine deutliche Entspannung bei der Materialverfügbarkeit. „Der massive Kostendruck wird sich in 2023 etwas abflachen. Zwar erwarten wir eine weitere Steigerung, die insbesondere von höheren Löhnen, Strompreisen, hoher Inflation und den weiter steigenden Mikrochip-Kosten getrieben wird. Dagegen sind die massiven Kostentreiber des Jahres 2022 auf reduziertem Niveau, etwa die Transport- und Containerkosten, oder die Preise für Bleche und Stahl“, erläuterte er.


„Aktuell sind die internationalen Märkte sehr schwach aufgrund der unverändert bestehenden Unsicherheiten, hoher Inflation und Energiepreisen sowie den bislang durchgehend gestiegenen Kosten bei Material und Rohstoffen“, erklärte Liebig. „Wir erwarten ab Mai eine Aufwärtsentwicklung in Amerika und Europa. In China wird es zwar auch deutlich nach oben gehen, die Marktnachfrage gerade in Medizin und Verpackung wird sich jedoch aufgrund der veränderten Corona-Politik stark nach unten entwickeln. Dafür erwarten wir in diesem Geschäftsjahr auch hier deutliche Impulse aus der Automobilindustrie“, prognostizierte er.


„Leider verharren wir in 2023 weiterhin in einer starken Marktkrise, die nun in das fünfte Jahr in Folge geht. Unser Prinzip bleibt dabei unverändert bestehen: mit hoher Solidarität im Unternehmen auch durch diese Krise zu gehen“, versprach der Geschäftsführer. „Da die Nutzungsintensität unserer Maschinen unverändert hoch ist, bin ich optimistisch, dass in 2023 der Weg wieder nach oben geht: marktbezogen, marktanteilsbezogen für uns, aber auch in den nötigen Schritten zur Nachhaltigkeit und Digitalisierung.“